Die Blutgefäße stellen eines der wichtigsten Komponenten im menschlichen Körper dar. Sauerstoffreiches Blut gelangt durch die Arterien zu den Organen und anschließend läuft sauerstoffarmes Blut durch die Venen wieder zurück zum Herzen. Wenn es ein Problem bei diesem System gibt, ist dafür ein Gefäßchirurg der richtige Ansprechpartner. Dieser beschäftigt sich mit Venen, Arterien und Gefäßen. Seine Arbeit umfasst dabei die Behandlung als auch die Nachsorge von Verletzungen und Krankheiten der Gefäße, wie zum Beispiel Thrombosen, Krampfadern oder Verengungen der Halsschlagader. Die Weiterbildung für die Gefäßchirurgie nimmt sechs Jahre in Anspruch. Während der Zeit muss auch ein Dienst in der Intensivmedizin sowie der Notfallaufnahme abgeleistet werden.
Das Tätigkeitsumfeld bei der Gefäßchirurgie
Die Gefäßchirurgie beschäftigt sich größtenteils mit Personen höheren Alters. Der Grund dafür ist, dass mit steigendem Alter auch die Chance von Problemen mit den Gefäßen steigt. So bilden sich häufig Ablagerungen oder Gefäßverengungen bei Menschen, die sich nicht ausreichend um ihre Gesundheit kümmern, beispielsweise mit einer richtigen Ernährung oder ausreichend körperlicher Betätigung. Dies kann zu Durchblutungsstörungen oder auch zu einem Schlaganfall führen. Auch Störungen an den Venen, die für den Rückfluss des Blutes zum Herzen verantwortlich sind, treten teilweise auf. Ein Gefäßchirurg hat somit ein besonders großes Tätigkeitsumfeld. Einzige Ausnahme sind hierbei die Herzkranzgefäße. Diese fallen nämlich in der das Gebiet der Herzchirurgie. Die Fachärzte aus der Gefäßchirurgie arbeiten auch mit Kollegen aus dem Bereich der Kardiologie, der Herzchirurgie sowie der inneren Medizin zusammen. Der Grund dafür ist beispielsweise, dass bei einem diabetischen Fuß-Syndrom, Experten aus den unterschiedlichen Gebieten für eine Prognose und eine Behandlung notwendig sind.
Inhalt der Weiterbildung
Für die Weiterbildung im Bereich der Gefäßchirurgie steht zunächst der Common Trunk an. Hierbei handelt es sich um eine zweijährige Weiterbildung für alle chirurgischen Fachrichtungen. Erst anschließend erfolgt dann die Spezifizierung im Bereich der Gefäßchirurgie. Die anschließende Weiterbildung dauert 72 Monate und teilt sich folgendermaßen auf: 48 Monate in der Gefäßchirurgie; sechs Monate in der Notfallaufnahme; Sechs Monate in der Intensivmedizin und zwölf Monate in einem anderen Gebiet zum Erwerb von zusätzlichen Kompetenzen. Der Inhalt der Weiterbildung umfasst sowohl unterschiedliche Gesetze, Richtlinien und Verordnungen, chirurgische Techniken, Abläufe einer Behandlung, Erstellung einer Diagnostik, die Wundheilung und Narbenbildung sowie das Wundmanagement oder auch beispielsweise Grundlagen einer medikamentösen Therapie. Dann erhalten die Ärzte auch Kenntnisse im Bereich der Lokalanästhesie, Schmerztherapie sowie Notfall- und Intensivmedizin.
Das Gehalt eines Arztes hängt immer von der Anstellungsart sowie der Position ab. Generell verdienen Ärzte in einem Krankenhaus mehr. Dort werden auch Gefäßchirurgen eingesetzt. Zudem ist der Verdienst davon abhängig, ob man lediglich ein Facharzt, ein Oberarzt oder ein Chefarzt ist. Abhängig davon steigen die Gehälter jeweils um mehr als das Doppelte.
Weitere Informationen finden Sie bei Univ. Prof. Dr. Christoph Neumayer.
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