Was ist Kiefergelenkknacken?

Wenn das Kiefergelenk knackt, merkt man dies durch ein Knacken in einem oder beiden Ohren, da das Gelenk, welches den Unterkiefer mit dem Kopf verbindet, direkt vor den Ohren liegt. Meist ist das Knacken nur sehr leicht, kann aber jedoch durch eine Nichtbehandlung stärker werden. Sollte das Kiefergelenkknacken bereits stärker sein ist das auch für die Mitmenschen hörbar, wie zum Beispiel beim Kauen. Manchmal äußern sich die Folgen auch, dass der Mund nach zum Beispiel einer langen Zahnbehandlung schwer zu schließen oder auch gelegentlich schwer zu öffnen ist.

Beim Kiefergelenkknacken verschiebt sich der Knorpel im Gelenk und dadurch verursachen die Knochen das typische Knacken. Ursache für das Knacken ist häufig eine Fehlbelastung der Kiefergelenke. Eine Fehlbelastung kann durch Zähneknirschen (meist nachts) oder durch ein aufeinanderpressen der Zähne entstehen. Durch eine Zahnfehlstellung wie zum Beispiel ein Deckbiss kann ebenso das bewegliche System des Kiefergelenks gestört werden und ein Geräusch des Knackens entstehen, hier hilft in einigen Fällen eine kieferorthopädische Behandlung.

Im Regelfall muss man sich jedoch keine Sorgen machen, wenn das Kiefergelenk mal knackt, dies kommt häufig vor so wie auch zum Beispiel das Knacken der Zehen Gelenke. Ratsam ist jedoch ein Besuch beim Zahnarzt oder Kieferorthopäden, wenn zusätzliche Symptome wie Schmerzen im Bereich des Kiefers und Nacken, eine Schwellung oder auch Bewegungseinschränkungen im Unterkiefer auftreten. Sollten solche Begleitsymptome auftreten ist eine frühzeitige Behandlung und Therapie der Ursache vonnöten, um spätere Folgeerkrankungen zu vermeiden.

Sollte ein Zahnarzt oder Kieferorthopäde feststellen, dass eine Fehlstellung die Ursache des Knackens ist, wird er einige Untersuchungen durchführen. Wie eine Fehlstellung der Zähne korrigiert wird, hängt von der Schwere ab. Eine Umformung oder eine Rekonstruktion von Zahn-/ oder Gebissfehlstellungen kann in vielen Fällen zum Erfolg führen. Falls das Kiefergelenkknacken durch Zähneknirschen entsteht, kann eine Beißschiene Abhilfe schaffen, diese Schiene aus Gummi wird individuell angepasst und wird nachts getragen, um das Knirschen zu vermeiden. Solch eine Schiene könnte von Dr. med. univ. Thomas Frühwirth verordnet werden. Falls durch Anspannung und Stress die Zähne aufeinandergepresst werden kann man Übungen lernen welche die Muskulatur und das Gelenk entspannen können. Übungen können während einer Physiotherapie erlernt werden und zu Hause weiter durchgeführt werden.

Auch Selbsthilfe kann im Falle von Kiefergelenkknacken zum Erfolg führen. Eine Ernährung mit Lebensmittel die nicht sehr hart und somit nicht viel Kauen erfordern können zur Entlastung der Kiefergelenkmuskulatur beitragen. Im Falle von Schmerzen ist es hilfreich, dem Kiefer Wärme zuzuführen, dies kann durch eine Wärmflasche auf der betroffenen Seite erreicht werden. Sollten Stress und Anspannung als Ursache identifiziert werden so ist es wichtig, die schlechten Angewohnheiten abzulegen und spezielle Kiefergelenksübungen und eine Entspannungstherapie durchzuführen um eine Kontrolle über den Stress und die Anspannung zu erlangen.

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