IVF

Die Vorgehensweise bei einer konventionellen IVF ( In Vitro – Fertilisation ) lässt sich in 4 spezifische Phasen untergliedern. Demnach markiert den Beginn der IVF die medikamentöse Vorbehandlung der Patientin. Im Anschluss erfolgt die Eizellenentnahme. Dieser schließt sich die Befruchtung an. Nach dieser Phase wird der Embryo transferiert.

Ziel der medikamentösen Vorbehandlung ist die Herausbildung einer relativ hohen Anzahl individueller Eizellen. Diese konzentrierte Erzeugung wird durch die Medikamente „Gonal – F", „ Puregon" sowie „ Menogon" forciert, welche der Patientin in Form einer Spritze verabreicht werden. Die Stimulation mit Hilfe der Spritzen kann eigenständig ohne ärztliche Aufsicht durchgeführt werden. Durchschnittlich umfasst diese Phase 10 Tage. Anhand der Daten eines persönlichen Stimulationprotokolls wird ermittelt, ob zusätzliche Medikamente benötigt werden, um einen vorzeitigen Eisprung zu unterbinden. 

Sind auf diesem Wege ausreichend Eibläschen entstanden, setzt sich die Behandlung mit der Verabreichung einer „Eisprungspritze" fort. Diese schließt mit der Phase der Eizellreifphase ab. Nachfolgend werden die Eizellen entnommen.  

Im Rahmen der Eizellenentnahme wird eine vaginale Follikelpunktion unter der Kontrolle der Ultraschall – Technologie vorgenommen. Dieser Eingriff ist stets mit einer relativ kurzen Narkose verbunden. In einem Zeitfenster von 32 bis 36 Stunden vor der Behandlung erhält die Patientin eine „ HCG – Spritze".

Eine Punktionsnadel, welche in eine Führungshülse direkt auf der Ultraschall – Apparatur eingelassen ist, wird in die Scheide geführt. Die Hülse wird bis auf wenige Zentimeter unmittelbar in der Nähe der Eierstöcke postiert. Angelangt an dieser Position wird die Punktionsnadel durch die Scheidenwand direkt in die einzelnen Follikel gestochen. Somit wird die Flüssigkeit augenblicklich abgesaugt und auf Eizellen untersucht.

Die Befruchtung findet in einem Labor statt. Die entnommenen Eizellen werden in eine spezielle Nährlösung gefügt. Selbige wird im Anschluss mit einer Schicht überzogen, die 50000 bis 100000 Spermien enthält. Das Gemisch wird daraufhin für ein Intervall von 19 bis 21 Stunden in einen Brutschrank überführt, wo sich die Lösung kultivieren kann.  

Nach diesem festgesetzten Zeitfenster wird untersucht wie viele Eizellen befruchtet worden sind und damit in das Vorkernstadium (PN – Stadium) eingetreten sind. Laut deutscher Rechtsprechung erfolgt eine Selektion der Eizellen. Gemäß gesetzlicher Grundlagen dürfen in Deutschland lediglich 3 Zellen des Vorkernstadiums den Befruchtungsvorgang abschließen. Die Vorkerne implizieren bereits den vollständigen Chromosomensatz von Ei– und Spermienzelle. In der Regel werden die herausgebildeten Embryonen nach dem zweiten oder dritten Tag, erfolgter Spermienzugabe, in die Gebärmutterhöhle der Patientin transferiert. Eine derartige Übertragung ist bis zum fünften Tag nach der unmittelbaren Kultivierung möglich.

Ein Katheter dient als Instrument für den Embryotransfer.  

Erwartungsgemäß entwickelt sich am zweiten Tag nach der Überführung ein Embryo im 2 Zell – Stadium. Analog dazu muss sich der Embryo an Tag 3 mindestens viermal geteilt haben. Existiert am Tag 3 bereits ein Embryo im 8 Zell – Stadium ist selbiger als „ Top –Quality – Embryo" zu klassifizieren.

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