Unfallchirurgie

Die Unfallchirurgie, zum Beispiel bei Dr. med. Hermann Leidolf, stellt ein wichtiges Teilgebiet der Chirurgie dar und beschäftigt sich mit der operativen Behandlung und Wiederherstellung traumatisch geschädigter Körperstrukturen und Organe. Zu den zahlreichen Aufgaben der Unfallchirurgie gehört die Erstversorgung von Verletzungen des Bewegungsapparats, wie Knochenfrakturen oder Weichteilverletzungen an Muskeln und Sehnen.

Dabei sind die Übergänge zwischen dem unfallchirurgischen Bereich und der Orthopädie fließend. Seit dem Jahr 2005 gibt es aus diesem Grund eine gemeinsame Facharztausbildung. In Deutschland ereignen sich täglich mehrere 10.000 Unfälle. Die Unfallchirurgen in den unterschiedlichen Krankenhäusern übernehmen dabei die wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe, eingelieferte Notfallpatienten mit einfachen oder komplizierten Mehrfachverletzungen zu versorgen. Die ersten Stunden nach einem Unfall sind entscheidend für das Überleben Schwerverletzter. Als erste Anlaufstelle für Notfälle verfügen viele Krankenhäuser und Universitätskliniken deshalb über ein zertifiziertes Traumazentrum mit Rettungswache und Schockraum. Zeitkritische Operationen am Bewegungsapparat und an den inneren Organen werden ebenfalls in der Unfallchirurgischen Abteilung eines Krankenhauses durchgeführt.   

Von einem Unfall kann jeder Bürger betroffen sein. Die Gefahren sind vielfältig und lauern im Verkehr, am Arbeitsplatz, beim Sport und sogar zu Hause. Fachärzte einer unfallchirurgischen Abteilung behandeln täglich Knochenbrüche, Weichteilverletzungen und Gelenkerkrankungen entsprechend den aktuellen Behandlungsrichtlinien. Die Behandlung Schwerstverletzter, die sogenannte Polytrauma-Versorgung steht dabei im Mittelpunkt und hat oberste Priorität. Das Ziel der chirurgischen Intervention nach einem Unfall besteht darin, die Körperfunktionen wiederherzustellen um den Patienten eine schnelle Rückkehr in ihren beruflichen und privaten Alltag zu ermöglichen. Nach einem Unfall werden die Patienten zunächst in der Notaufnahme behandelt. Eine chirurgische Notaufnahme in einem Klinikums ist an sieben Tagen der Woche rund um die Uhr geöffnet. 

Zur Unterstützung stehen den Fachärzten neben qualifiziertem Pflegepersonal auch modernste Geräte zur Verfügung. Dazu zählen die Osteosyntheseverfahren mit winkelstabilen Platten und Verriegelungs-Marknagelsystemen für die Röhrenknochen und andere Maßnahmen. Zu den Schwerpunkten unfallchirurgisch-orthopädischer Eingriffe zählt die Implantation von Knie-, Hüft- und Schultergelenken. In Deutschland werden jährlich mehr als 200 Knie- und Hüftgelenks-Endoprothesen eingepflanzt. Zur Ausrüstung moderner Unfallkliniken gehören auch spezielle CT-freie Navigationssysteme, die als Hilfsmittel zur Erhöhung der Implantationsgenauigkeit eingesetzt werden. Häufig kommt es nach Unfällen zu Eingriffen an der Hand. Fußverletzungen, wie Vor- und Mittelfußdeformitäten werden nicht selten ambulant durchgeführt. 

Ein Teil der Operationen erfolgt mit Hilfe minimal-invasiver Verfahren, wobei die gleichzeitige Verbesserung der Narkosetechniken eine schonende Methode darstellt, um Patienten ein neues Gelenk und einen Knochen einzusetzen. Die anschließende Mobilisierung beginnt bereits am Tag der Operation. Im Vergleich zu früheren Jahren sind die Patienten heute innerhalb eines kürzeren Zeitraums wieder beweglich. Die Abteilung zur Behandlung Schwerunfallverletzter arbeitet gemäß der Vorgaben der Berufsgenossenschaften. Viele Unfallkrankenhäuser erfassen ihre Patienten im deutschlandweiten Endoprothesenregister um die Qualität der Endoprothesenversorgung zu verbessern. Deshalb beschäftigen sie auch gut ausgebildete Fachärzte.   

Eine Weiterbildung zum Unfallchirurgie-Facharzt dauert 72 Monate. Zunächst absolvieren die Ärzte eine 24-monatige Basisweiterbildung in den chirurgischen Fächern, woran sich die fachliche Weiterbildung mit einer Gesamtdauer von 48 Monaten anschließt. Während ihrer Ausbildung arbeiten die Fachärzte in der Rehabilitation oder in der Neurochirurgie einer Poliklinik. Nach erfolgreicher Ausbildung sind die Unfallchirurgie-Fachärzte in der Lage, schwerstverletzte Patienten nach Unfällen angemessen zu versorgen und ihnen oft das Leben zu retten.

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