Was ist eine Vasektomie?

Vasektomie ist die fachliche Bezeichnung für einen chirurgischen Eingriff, bei dem Gefäße oder Gefäßteile dem Körper entnommen werden. Heutzutage ist damit häufig die Sterilisation bei Männern gemeint. Für eine Beratung, wenden Sie sich an Dr. Bernhard Hürbe, Facharzt für Urologie.

Sie dient der Empfängnisverhütung und ist in den meisten Fällen irreversibel, da die Samenleiter, die sich im Samenstrang befinden, durchtrennt werden.  Die Durchführung erfolgt unter lokaler Betäubung meist ambulant. Dabei setzt der Arzt einen mittigen, oder rechts und links jeweils einen kleinen Schnitt, um dann ein in etwa 1 bis 3 cm großes Stück des Samenleiters entnehmen zu können. Die Schnittstellen werden verödet, umgeschlagen und mit einem nicht resorbierbaren Faden mittels Legaturtechnik verschlossen oder mit Hilfe einer Titanklammer abgeklemmt.   

Die Vasektomie zählt in den USA hinter Kondomen, der Antibabypille und der Tubensterilisation der Frau als vierthäufigste Verhütungsmethode. Laut der Leitlinien der American Urological Association wird diese Möglichkeit der Empfängnisverhütung für eine dauerhafte Anwendung empfohlen, da sie verglichen mit der Tubensterilisation günstiger, genauso effektiv und dabei weniger anfällig für Komplikationen ist.  Das Risiko einer Infektion oder entstehender Nachblutungen kann durch die no-scalpel Methode verringert werden und ist für den operierten Mann in jedem Fall angenehmer, da der angesetzte Schnitt kleiner als 10 mm ist und sich das verletzte Hautgewebe sowie die Schmerzen während und nach der Operation auf ein Minimum reduzieren lassen.   

In den Hoden läuft weiterhin die Hormonproduktion ab und im Körper erfolgt eine Resorbierung der nicht abtransportierten Spermien. Trotz der im Ejakulat nicht weiter vorhandenen Spermien ist es verglichen mit dem vorherigen Erscheinungsbild beinahe identisch in Farbe, Geruch, Volumen und Geschmack. Unterschiede können in der auftreten und drücken sich in einer wässerigeren Konsistenz aus, die weniger an Gelee denken lässt.  Die Erektionsfähigkeit wird ebenfalls nicht beeinflusst.   

Eins von 1000 Paaren, in denen die Vasektomie als Methode zur Empfängnisverhütung Anwendung findet, ist von der Entstehung einer unerwünschten Schwangerschaft trotz Verhütung betroffen. Das entspricht einem Pearl-index von 0,1. Verglichen dazu befindet sich der Pearl-Index bei den kondomnutzenden Paaren zwischen zwei und 15.  Zur Vermeidung unerwünschter Schwangerschaften ist es gängige Praxis das Ejakulat in zwei- bis vierwöchigen Zeitabständen bis zu zwölf Wochen nach dem Eingriff zu untersuchen, um festzustellen, ob sich Samenfäden im Ejakulat befinden.  Eine Rekanalisation des Samenleiters kann in sehr seltenen Fällen trotz fachlich korrekter und technisch einwandfreier Durchführung auftreten und bedeutet, dass der Samenleiter wieder durchgängig geworden ist, ohne dass der operative Eingriff an sich fehlgeschlagen ist. Dies tritt bei einem von 2000 Patienten auf. Zur Prävention wird ein Jahr nach der Operation das Ejakulat erneut auf das Vorhandensein von Samenzellen untersucht und dafür im Labor analysiert.  Die Vasektomie ist die kostengünstigste Verhütungsmethode, da sie in der Regel einmalig durchgeführt wird.

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